Sybill Ratajczak
Bewerbungen managen (1)
Laut einer aktuellen Studie der hokify GmbH (Juli 2022) erwarten immerhin 18 % der Bewerber eine Rückmeldung unter 24 Stunden. 36 % geben dem Arbeitgeber immerhin 3 Tage Zeit für ein Feedback, bei 34 % darf es dann schon eine ganze Woche sein. Der restliche Anteil begnügt sich mit einer Antwort, die bis zu zwei Monaten dauern kann.
Andere Studien, in denen Arbeitgeber befragt wurden, sprechen von einer Stellenbesetzung, die sich bis zu vier Monaten hinziehen kann. Wir haben unsere eigenen Erfahrungswerte gesammelt. Zwischenzeitlich hat wohl jede Praxis den relevanten Zeitfaktor verstanden. Schließlich jammert das Team über die hohe Arbeitsbelastung, und nicht nur sie. Wir spüren es am eigenen Körper, unser eigener Akku auf Halbmast.
Die Gretchenfrage lautet, wer soll sich um die rasche Rückmeldung kümmern, wenn wir es selbst nicht leisten können? Weitere Faktoren spielen eine entscheidende Rolle. Delegiere ich als Praxisinhaber/-partner diese Aufgabe an das Praxismanagement, müssen vorab Kriterien für eine Einladung zum Gespräch besprochen werden.
So sehr uns die Umstellung auf digitalisierte Prozesse Nerven kostet, so sehr hilft sie uns auch. Automatisierte Abläufe verschaffen uns Luft. Nicht immer muss es gleich eine neue Software sein, eines der modernsten Tools, um einen professionellen Eindruck beim Bewerber zu hinterlassen.
Übliche E-Mail-Programme bieten seit Jahren automatische Antwort-Regeln für neue Nachrichten. Ich muss also nur eine feste E-Mail-Adresse für Menschen einrichten, die an einer Zusammenarbeit mit der Praxis interessiert sind.
Idealerweise trägt die Signatur den Namen eines festen Ansprechpartners für Personalangelegenheiten mit entsprechenden Kontaktdaten. Ob dabei wirklich eine Mobilnummer angegeben werden soll, muss jede Praxis für sich selbst entscheiden. Erreichbar zu sein außerhalb der Sprechzeiten macht an dieser Stelle zwar Sinn, doch wir alle haben auch noch ein Privatleben. Kommunizieren wir feste Sprechzeiten für Bewerber - wie wäre es damit?
Lösungen gibt es Viele. Wir haben Gestaltungsfreiheiten. Lassen wir sie nicht ungenutzt.